1. Vergessen Sie Multitasking!

Mehrere Aufgaben gleichzeitig bearbeiten – , man hört ja oft, dass Frauen das gut können. Und Manager. Und alle, die gerne Manager-Qualitäten hätten.

Mein Tipp: Vergessen Sie’s schnell wieder! Das menschliche Gehirn ist nicht dafür konstruiert, parallel mehrere Aufgaben zu bearbeiten.

In der Praxis passiert dann Folgendes: Sie arbeiten immer nur an einer Sache, springen aber dauert zwischen den verschiedenen Aufgaben hin und her.

Das ist enorme Energieverschwendung. Denn bei jedem Wechsel muss sich das Gehirn wieder kurz in das andere Thema einarbeiten. Die haben deutlich weniger Stress, wenn Sie immer nur EIN Thema angehen.

2. Je mehr ich arbeite, desto mehr schaffe ich weg – oder?

Das ist ein weitverbreiteter Irrglaube, der schon viele Büromenschen bis in den Burnout getrieben hat.

Hier liegt ein fataler Denkfehler vor: Das Arbeitsergebnis wird rein mathematisch in Relation zur eingesetzten Zeit gestellt. Nach dem Motto: „Arbeite ich eine Stunde, habe ich 1 Prozent meiner Aufgabe gelöst.

Arbeite ich zehn Stunden am Stück, habe ich 10 Prozent bewältigt.“

Merken Sie schon, wo das hinführt? Nein?

Okay, dann spinnen Sie die Rechnung mal weiter: „Arbeite ich 100 Stunden am Stück, habe ich 100 % der Arbeit bewältigt.“ Pech nur, dass der menschliche Körper und auch Geist nicht mathematischen Gesetzen folgt.

Denn (spätestens) nach 100 Stunden Arbeit kommt nur noch wirrer Müll aus Ihrem Hirn, Sie sehen aus wie ein Zombie und können die nächsten 100 Stunden überhaupt nicht mehr arbeiten, weil Ihr Körper die Notbremse gezogen hat.

Fazit: Den Terminkalender nur zu 60 % füllen, der Rest füllt sich ganz automatisch mit spontan anfallenden Aufgaben. Und: Auf jeden Fall regelmäßige Pausen einhalten und diese mit angenehmen Ritualen füllen: Eine Runde um den Block drehen und frische Luft schnappen, einen Kollegen im Nachbarbüro besuchen, ein paar Minuten Tagträumen etc.

3. Werden Sie zum Nein-Sager!

Sie können einfach nicht nein sagen, wenn ein Kollege oder Bekannter Sie um einen Gefallen bittet? Jetzt glauben sie bloß nicht, dass Ihr Ansehen steigt, wenn Sie bereitwillig jeden Wunsch erfüllen.

Das Gegenteil ist nämlich der Fall: Wer dauernd Ja sagt, wird weder bewundert noch respektiert. Er wird in den meisten Fällen nämlich ausgenutzt. Und ärgert sich selbst hinterher darüber, dass er sich wieder mal eine Arbeit hat aufs Auge drücken lassen, obwohl der Terminkalender schon überquillt.

Auf Dauer wird der Stress so immer unerträglicher und endet leider nicht selten in Burn Out und Depressionen. Dabei ist Nein sagen gar nicht schwer – und macht nach ein bisschen Übung richtig Spaß!

Fangen Sie in kleinen, unverfänglichen Alltagssituationen mit dem Üben an: Die Bedienung an der Fleischtheke hat statt der bestellten 500 Gramm Rindergulasch 550 Gramm abgewogen und fragt:

Darf’s etwas mehr sein? Ihre Antwort: Nein!

Ihr Hausarzt will Ihnen eine teure Igel-Leistung aufschwatzen? Sie antworten: Nein! An der Supermarktkasse will sich jemand vordrängeln, weil er es „ganz eilig“ hat? Sein Pech, Sie sagen: Nein! Wenn Sie das oft genug geübt haben, funktioniert das auch im Büroalltag. Mein Tipp: Machen Sie nicht den Fehler, Nein zu sagen und sich gleichzeitig dafür zu rechtfertigen. Sie brauchen das nicht. Nein ist Nein.

Wenn Sie trotzdem freundlich sein wollen, können Sie auch „Nein, danke!“ oder „Nein, ich möchte das nicht“ sagen. „Nein-Sagen für Fortgeschrittene“ ist allerdings nötig, wenn zum Beispiel der Chef Ihnen noch eine Aufgabe obendrauf verpassen will. Schließlich ist er weisungsbefugt. Ein Nein könnte als Arbeitsverweigerung interpretiert werden und Folgen haben.

Sie könnten dann zum Beispiel sagen: „Wie Sie wissen, bin ich gerade mit dem Projekt A beschäftigt, das muss in einer Woche fertig sein. Gleichzeitig arbeite ich an Projekt B, dass Sie schon übermorgen auf Ihrem Schreibtisch haben wollen. Ich übernehme die neue Aufgabe gerne; sagen Sie mir bitte, welches der anderen Projekte ich verschieben soll.“

4. Bauen Sie ein Netzwerk auf!

In den meisten Jobs ist die Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen.

Dieser permanente Druck führt häufig dazu, dass die sozialen Kontakte am Arbeitsplatz immer seltener und kürzer werden. Mancher Stressgeplagte traut sich schon gar nicht mehr, eine schöpferische Pause einzulegen. Denn die Angst sitzt ihm im Nacken, sein Arbeitspensum dann nicht mehr zu schaffen.

So wird er mit der Zeit sozial isoliert – was den Stress noch größer macht. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen und kein Einzelgänger. Ohne Kontakt zu Kollegen steht man isoliert da, hat keine Lobby und wird einer der ersten sein, dem Zusatzaufgaben aufgenötigt werden oder der seinen Job verliert.

Eins der besten Mittel gegen Stress ist, mit den Kollegen zu sprechen, sich auszutauschen und ein soziales Netzwerk zu knüpfen. Sie werden sich wundern, wie dadurch der Druck von Ihren Schultern fällt!

Probieren Sie’s aus und lassen Sie sich nicht von dem Gedanken abhalten, Sie hätten keine Zeit für ein kleines Flurgespräch! Sie haben die Zeit – und sie werden unterm Strich produktiver sein, wenn Sie sich solche kleinen Auszeiten gönnen.

5. Locker bleiben und abgeben lernen

Wer hat denn eigentlich gesagt, dass man jede Arbeit selbst erledigen und krampfhaft alles an sich heranziehen muss? Oft steht der Glaubenssatz dahinter, dass nur das gut ist, was man selbst gemacht hat.

Dieser Trugschluss führt dazu, dass sich so mancher Büromensch für unverzichtbar hält. Gehören Sie auch dazu? Dann hab‘ ich schlechte Nachrichten für Sie: Jeder Mensch ist am Arbeitsplatz ersetzbar!

Diese Aussage mag bitter sein. Sie ist aber wahr. Wer das akzeptiert, macht sich das Leben leichter. Konzentrieren Sie sich auf die Aufgaben, die Ihnen Spaß machen. Denn die werden Ihnen besonders gut gelingen. Sie müssen nicht alles selbst erledigen. Wahrscheinlich ist einer der Kollegen für einen Teil Ihrer Aufgaben besser geeignet als Sie.

Haben Sie Vertrauen in die Arbeit Ihrer Kollegen! So legen sie nebenbei schon den Grundstein für Punkt 4: Netzwerk aufbauen.

6. Entspannung genießen

Wenn die Arbeitsabläufe vorgegeben sind und keinen Spielraum für Änderungen lassen, können Sie mit Entspannungsverfahren Energie tanken.

Hervorragend geeignet sind Selbsthypnose und Autogenes Training (was letztlich auch eine Form der Selbsthypnose ist).

Es reicht, sich zwei Mal am Tag für eine Viertelstunde auszuklinken – zur Not setzen Sie sich einfach auf den Toilettendeckel und praktizieren dort ungestört Ihre Übungen.

Eine Viertelstunde Selbsthypnose ist so erholsam wie zwei Stunden Schlaf.

7. Hilfe beim Profi holen

Wenn Sie es nicht schaffen, die Punkte 1 bis 6 umzusetzen, holen Sie sich Hilfe beim Profi. Das ist kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke.

Denn es zeigt doch, dass Sie es ernst meinen und an Ihrem Problem arbeiten wollen. Gerade gegen Stress und drohenden Burnout gibt es eine Fülle von Techniken und Tools, die leicht erlernbar und sehr effektiv sind.

Schieben Sie diese Entscheidung nicht vor sich her! Die Hoffnung, dass sich das Problem „irgendwie“ von alleine auflöst, entspricht nicht der Realität.

Ergreifen sie jetzt die Initiative und suchen Sie sich einen Coach oder Therapeuten! Natürlich helfe ich selbst Ihnen auch gerne, wenn Sie es wünschen. Am besten, Sie kommen zu einem kostenlosen und unverbindlichen Einzelgespräch in meine Praxis in Düsseldorf-Neuss. 30 Minuten gehören dann nur Ihnen. Zur Terminvereinbarung oder auch, wenn Sie jetzt spontan noch eine Frage rund um das Thema Stressmanagement haben, rufen Sie gerne an unter 0177/777-6789 (8-18 Uhr) oder 02137/9 16 16 11.